Deutlich realistischer als sonst wurde am Schramberger Gymnasium diese Woche eine Alarmübung durchgeführt. Unter Einsatz von Nebelmaschinen wurde das dritte Obergeschoß verraucht und dadurch ein möglicher Fluchtweg abgeschnitten - ganz so, wie es im Ernstfall auch passieren könnte. Dabei sind auch offensichtliche Mängel an den Brandschutzanlagen der in den 70er Jahren erbauten Schule zu Tage getreten.
So schliessen zwar die Brandschutztüren bei einer Verrauchung, diese sind jedoch nicht in allen Gängen vorhanden - und geben den Alarm auch nicht weiter. Ein Druck auf eine der im Treppenhaus verteilten Alarmknöpfe löst einen Alarm auch nur im Büro des Hausmeisters aus. Sollte der gerade nicht vor Ort sein, kann es zu lebensgefährlichen Verzögerungen in der Alarmierung kommen.
Auch eine vollständige Evakuierung des Gebäudes über die Rückseite ist nicht an allen Gebäudeteilen möglich, da Steck- und Schiebeleitern erst über unwegsames Gelände - und damit viel zu zeitaufwändig - transportiert werden müssen. So bleibt nur eine Rettung über die Frontseite des Gebäudes über die Drehleiter.
Die Kommandantin der Schramberger Abteilungswehr Annette Melvin und der Schulrektor Bernhard Dennig waren sich einig, dass es an einigen Stellen Verbesserungen in der Sicherheitstechnik geben muss und berieten dies auch mit Stefan Gögler vom städtischen Hochbauamt, der die Übung ebenfalls beobachtet hatte.